PBSP©/Pesso-Methode

Pesso Boyden System Psychomotor (PBSP®) ist eine Form der körperorientierten Psychotherapie bzw. ein Coachingverfahren, das seit Anfang der 1960er-Jahre von Albert Pesso (*1929 † 19.05.2016) und Diane Boyden-Pesso († 04.03.2016) entwickelt wurde.

Die (PBSP®) Pesso®-Methode ist ein ganzheitlicher Ansatz, mit Elementen verschiedener Therapierichtungen (analytische, kognitive, humanistische und systemische Therapie).

Mit der (PBSP®) Pesso®-Methode können lang zurückliegende elementare Grund- und Entwicklungsbedürfnisse symbolisch nachgeholt und unter Berücksichtigung der Mehrgenerationenperspektive als neue Erinnerung abgespeichert werden.

In der Pesso®-Therapie werden die Folgen von

  • entwicklungsgeschichtlichen Defiziten,
  • Verletzungen oder Traumata und von
  • Lücken im System der Ursprungsfamilie

behandelt.

Die (PBSP®) Pesso®-Methode findet Anwendung in den Bereichen Psychotherapie,  Coaching sowie Führungskräftetrainings.

Im Verlauf einer therapeutischen Sitzung wird eine sogenannte „Struktur“ (50 Minuten) entwickelt, in der der Klient/die Klientin mit Hilfe von idealen Figuren die Möglichkeit erhält, heilende Alternativen zu prägenden frühen Erfahrungen zu entwerfen und so symbolisch die Befriedigung der Grund-/und Entwicklungsbedürfnisse zu erleben und neue emotionale Erfahrungen zu machen. Im Rahmen einer Gruppe geschieht dies im Rollenspiel; im Setting einer Einzeltherapie werden Gegenstände verwendet und mit Imagination gearbeitet.

Grundannahmen

Als Ursache aktueller Konflikte sieht die PBSP®/Pesso®-Methode unbefriedigte Bedürfnisseder frühen Kindheit.

Es gibt Entwicklungsbedürfnisse nach:

1. Platz (Gewolltsein, Ressourcen, …)

2. Nahrung/Bindung/Liebe

3. Schutz 

4. Unterstützung

5. Positiver Begrenzung

Wenn wir grundlegende Defizite auf der emotional/körperlichen Ebene in uns tragen, sind Worte allein oft zu wenig. Wir brauchen die unmittelbare körperlich/symbolische Erfahrung in der Zeit und in dem Bezugskontext, in dem das Defizit stattfand. Das Konzept der Idealen Familie bietet unseren Bedürfnissen eine maßgeschneiderte Passform an.

Ablauf

Die Klientin berichtet von aktuellen Konflikten oder Gedanken. Relevante Personen können mit Gegenständen, sogenannten “Platzhaltern”, symbolisiert werden.

Zen pebbles. Stone spa and healthcare concept.

A) Einstiegsphase

Die (PBSP®) Pesso ® -Therapeutin nutzt während des Anfangsgesprächs die pessospezifischen Interventionen “Zeugenbotschaften” und “Stimmen”. Die sog. „Zeugenbotschaften“ benennt die Therapeutin, sie spiegelt verbal die im Gesicht der Klientin erkennbaren Gefühle wieder, so dass diese der Klientin bewusst werden können (“… traurig, wenn Sie daran denken?”). Wenn die Gefühle für die Klientin stimmig benannt werden, fühlt sie sich in ihrem momentanen Erleben “gesehen” und kann dem Gefühl bewusster nachspüren.

Bei den sog. „Stimmen“ handelt es sich um alte “Glaubenssätze” aus unserer frühen Lebensgeschichte. Diese „inneren Wahrheiten oder Handlungsanweisungen“ sind oft unbewusst und beeinflussen unser Verhalten nach wie vor massiv (Stimme der inneren Warnung: “Wenn Du willst, dass es gut wird, musst Du es selber machen!”). Die (PBSP®) Pesso ® -Therapeutin benennt diese „Stimmen“ und stellt Bezüge zwischen deren Entstehungsgeschichte in der Kindheit und problematischen Situationen der Gegenwart her. Durch die Bewusstwerdung ist bereits ein entscheidender erster Schritt geschafft.

B) Bedeutsame Erinnerungen werden aktiviert

Durch diese (PBSP®) Pesso ® -spezifische Gesprächsphase und das Achten auf Körperempfindungen, tauchen Erinnerungen an so genannte “historische Szenen” auf. Dies sind bedeutsame Situationen unserer Kindheit, in denen unsere Grundbedürfnisse frustriert wurden. Es entsteht ein gefühlsmäßiger Zusammenhang zwischen aktuellen Auseinandersetzungen und früheren, prägenden Erlebnissen.

C) Umkehrung in eine neue positiv-prägende Erfahrung

Diese historische Erinnerung wird dann umgewandelt in ihr Gegenteil, eine positive Geschichte, in der die Klientin all das bekommt, was sie damals gebraucht hätte. Die (PBSP®) Pesso ® -Therapie nennt dies, das sogenannte “Antidot”, also Gegengift. Dies geschieht nicht nur in der Vorstellung, sondern möglichst erlebnisnah mit Symbolen, Worten und  auch Körpererfahrungen, die besser erinnert und wieder abgerufen werden können. In Gruppen können die anderen Teilnehmer:innen die Rolle von Idealen Eltern oder anderen idealen Familienmitgliedern übernehmen. Das Konzept der Idealen Eltern ist eine (PBSP®) Pesso ® -spezifische Möglichkeit die Erfüllung von Bedürfnissen auch körperlich zu erleben und noch nachzuholen, was in der Kindheit gefehlt hat.

D) Heilung auf der Meta-Ebene

Falls bereits unsere Bezugspersonen Defizite in der Erfüllung ihrer Grundbedürfnisse hatten, überträgt sich dies oft auf die nächste Generation. Kinder spüren zum Beispiel Überforderung oder Trauer bei einem Elternteil und versuchen zu helfen oder zu trösten. Das Kind verlässt sozusagen seine bedürftige Kindrolle und springt in eine erwachsene, helfende Rolle ein. Die (PBSP®) Pesso ® -Methode spricht vom sog. „Holes In Roles-Konzept” (Löchern im Rollengefüge).  Das Kind verliert den Bezug zu den eigenen Bedürfnissen, was sich zu einem dauerhaften Verhaltensmuster ausbilden kann und sich im Erwachsenenleben zum Beispiel als „Helfersyndrom“ zeigt oder in der Unfähigkeit selbst Hilfe anzunehmen. Zur Auflösung der „Holes In Roles“ kommt die (PBSP®) Pesso ® -spezifische Intervention “Filme” zur Anwendung.

Zen Steine im Kreis

Mit den „Filmen“ können (PBSP®) Pesso ® -Therapeuten diese Situationen auflösen und die Klientin aus ihren alten Verantwortlichkeiten herauslösen. Symbolisch übernehmen „Ideale Personen“ diese Aufgaben und die Klientin wird frei herauszufinden, wer sie oder er eigentlich ohne diese fremden Aufträge ist. Bei dieser Intervention handelt es sich um ein Alleinstellungsmerkmal der (PBSP®) Pesso ® -Methode. Die immense und nachhaltige Wirkung dieser Intervention ist immer wieder verblüffend.

Neurobiologische Wirkweise

Die (PBSP®) Pesso®-Therapie setzt die neuen Erkenntnisse der Gehirn- und Gedächtnisforschung um, so dass sie zu Recht als neurobiologisch fundierte Psychotherapie bezeichnet werden kann.

Neuronal hinterlassen diese imaginativen Erlebnisse in unserem Gehirn  Gedächtnisspuren, die mit denen realer Erfahrungen vergleichbar sind. So wie sich auch Sportler auf große Herausforderungen auf mentaler Ebene vorbereiten. Diese mentalisierten neuen Erfahrungen verändern entsprechend auch unseren Blick auf die Welt, vergleichbar mit realen Erfahrungen, insbesondere wenn wir an signifikanten Erlebnissen der prägenden Kindheitszeit anknüpfen. Denn “Wahrnehmen heißt erinnern”. Wir sehen und interpretieren immer die Welt durch “die Brille unseres Gewordenseins”. Somit können wir Dank (PBSP®) Pesso ® -Therapie noch im Nachhinein die Wirkung der Vergangenheit positiv beeinflussen.

Fazit

Die (PBSP®) Pesso®-Therapie wird heute als selbständiges Verfahren in den Niederlanden anerkannt. Seit geraumer Zeit werden in zehn Staaten von Amerika, in den Niederlanden, Belgien, Schweiz, Norwegen, Dänemark und Deutschland zahlreiche Psychologen, Psychiater und Therapeuten in (PBSP®) Pesso-Therapie ausgebildet.

Die (PBSP®) Pesso®-Methode bringt die Klientin bzw. den Klienten wieder mit ihrem oder seinem wahren Selbst in Berührung und stärkt die Verbindung zu Bedürfnissen und Emotionen.

Praxis für Seelische Gesundheit Albert Pesso

Al Pesso beschreibt dies als …

„Werden, wer wir wirklich sind“.

> Link to youtube-Movie from Pessoboyden Training UK: „PBSP/Pesso Boyden System of Psychotherapy: A 10 minute Introduction“

Fon: 089 | 120 139 39
Mob: 0151 | 144 772 48

E-Mail: info@dorothea-habicht.de

Unsere Klientinnen und Klienten kommen typischerweise aus München-Neuhausen, München-Schwabing, München-Moosach, München-Laim sowie für Videostunden aus ganz Deutschland und der Schweiz.